Bist du glücklich mit dem was du bist? Mit einer Aktion die Gesellschaft im Alltag zum Nachdenken und Handeln anregen

Ort der Durchführung

Erdgeschoss P2

Projektteam

Gianna Lippuner, Edona Krasniqi

Hochschule / Fachrichtung / Studiengang

Hochschule Luzern HSLU

Soziale Arbeit

Titel der Lehrveranstaltung / verantwortliche Lehrperson

Jubiläumsprojekt 100 Jahre Ausbildung in Sozialer Arbeit

Kurzbeschreibung

Aktion zum Thema Glück und Unzufriedenheit
Es werden zwei Tafeln und ein Tisch am Bahnhof in Zürich aufgestellt. Vor den Tafeln befinden sich zwei Behälter. In einem Behälter befinden sich gelbe Kärtchen, im anderen blaue. Die gelben Kärtchen stehen für Zufriedenheit und Glück, die blauen für Unzufriedenheit und/ oder Unglück. Wir fragen die Passanten am Bahnhof, ob sie kurz Zeit haben. Wir bitten sie, kurz darüber nachzudenken, ob sie sich als glücklich und zufrieden bezeichnen würden oder eher als unzufrieden und unglücklich (egal in welchem Bereich ihres Lebens). Die, die zufrieden und glücklich sind, nehmen ein gelbes Kärtchen und notieren, wenn sie wollen ein Stichwort, weshalb sie glücklich sind und kleben es an die 1.Tafel. Diejenigen, die sich eher als unglücklich bezeichnen würden, nehmen ein blaues Kärtchen, schreiben ein Stichwort auf und kleben es an die 2.Tafel. Dabei sind dunkelgelbe und dunkelblaue Kärtchen für die Männer vorgesehen und hellgelbe und hellblaue für Frauen. Dadurch, dass immer mehr Menschen Kärtchen an die Tafeln kleben, werden diese immer farbiger. Eventuell wird sich eine Tendenz zeigen.

Was ist besonders gelungen? Was war herausfordernd?

Mit unserer Aktion in einem spontanen, ungezwungenen Rahmen am Bahnhof in Zürich wollten wir den Menschen einen Denkanstoss ermöglichen, indem sie über die Frage „Bin ich glücklich?“ nachdenken. Wir wollten zur Selbstreflexion animieren und ein Bewusstsein für das persönliche Handlungs- und Denkmuster schaffen. Es war uns wichtig, das Thema Depression anzusprechen und zur Entstigmatisierung beizutragen.

Unsere Aktion war erfolgreicher als wir erwartet haben. Während der Planung der Aktion hatten wir immer wieder Zweifel, ob unser Projekt am Bahnhof gut ankommen und ob die Menschen überhaupt daran teilnehmen würden. Kurz nach Aufbau des Standes stellte sich jedoch heraus, dass die Menschen bereits ohne grosses Überreden unsererseits Interesse an unserem Stand zeigten. Es war uns ein Anliegen, dass möglichst viele unterschiedliche Menschen an unserer Aktion teilnehmen, was wir auch erreicht haben. Kinder, SeniorInnen, Flüchtlinge, Banker, Punks, TouristenInnen, Obdachlose, Jugendliche und viele mehr nahmen sich einen kurzen Moment Zeit, um sich zu fragen, ob sie glücklich sind. Den Erfolg unser Aktion liess sich an den unzähligen Gesprächen messen, die wir mit den PassantInnen führen durften. Mit manchen philosophierten wir darüber, was Glück eigentlich bedeutet und andere freuten sich einfach darüber, dass ihnen jemand zuhörte. Dies zeigte uns, dass wir unser Ziel erreicht haben, nämlich, dass sich die Menschen selber reflektieren und über ihr eigenes Befinden nachdenken.
Unsere Aktion dauerte ungefähr 4 stunden und insgesamt nahmen ca. hundert Menschen teil. Es freute uns sehr, dass am Ende des Projekts an der „glücklichen“ Tafel eindeutig mehr Kärtchen klebten als an der „unglücklichen“ Tafel. Jedoch war es auffällig, dass viele Begriffe wie „keine Arbeit“, „Keine Möglichkeit eine Wohnung als Rollstuhlgänger zu finden“, „Rechnungen Zahlen“, „Lifestyle“, „Druck“, „Stress“ oder „Gesellschaft“ auf die „unglücklichen“ Tafel geschrieben wurden. Hier sehen wir den Zusammenhang zur Sozialen Arbeit, denn es ist die Aufgabe der Sozialen Arbeit in genau diesen Bereichen Unterstützung zu bieten, negative Erfahrungen abzubauen oder entgegenzuwirken, damit die Menschen beim nächsten Mal vielleicht ihren Begriff auf die „glückliche“ Tafel schreiben können.

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