Engagierter Campus

Verbindung von akademischer Lehre und zivilgesellschaftlichem Engagement

Service Learning setzt wissenschaftliches Know-how gezielt für die Verbesserung gesellschaftlicher Bedürfnisse ein. Das Lehr-/Lernkonzept unterscheidet sich durch seine offene und projektorientierte Umsetzung deutlich von klassischen Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen und Tutorien.

In Service Learning-Projekten werden zivilgesellschaftliche Wünsche, Bedürfnisse oder Herausforderungen angegangen. Die Projekte werden in enger Zusammenarbeit zwischen Studierenden bzw. Universitäten und extrauniversitären Kooperationspartnerinnen und -partnern entwickelt und umgesetzt. Studierende erhalten somit die Möglichkeit, ihr erlerntes Wissen in authentischen Problemkontexten anzuwenden. Dabei lässt sich Service Learning perfekt in die Prozesse und Strukturen der Universitäten eingliedern. (Backhaus-Maul, Roth, 2013, S. 31)

Die Lehr-/Lernmethode …

  • steigert die Attraktivität des Kursangebotes
  • spricht neue Kreise von Studierenden an
  • wirkt dynamisierend auf die akademische Struktur
  • unterstützt den Aufbau von Netzwerken mit Dozierenden, Studierenden und Institutionen
  • erleichtert die Wahrnehmung der Dozierenden als Bindeglieder zwischen lokalem Umfeld und Universität
  • u. v. m.

Service Learning konkret

Lernen und Wirken in und ausserhalb der Hörsäle benötigt umfangreiche Planung und hohes Koordinationsvermögen. Mit den ersten Schritten in dieser Lehrveranstaltungsform verlassen Sie als Dozierende möglicherweise gewohntes Terrain. Sie müssen nicht nur die Veranstaltungsanforderungen, sondern auch die Gegebenheiten in teilweise ungewohnten Praxiskontexten bewältigen. Extrauniversitäre Kooperationspartnerinnen und -partner bringen oftmals ihre ganz eigenen Sinnlogiken und Handlungsorientierungen mit.

Diese Herausforderungen haben auch J. Halberstadt, Ch. Schank, M. Euler und R. Harms in ihrer Studie anhand der Ausbildung von Nachhaltigkeits-Unternehmer/innen analysiert. Zwar ist Service Learning für diese Ausbildung ein vielversprechender didaktischer Ansatz, aber die qualitativen Interviews mit Dozierenden zeigen auch, in welchem Geflecht aus persönlichen und institutionellen Faktoren diese navigieren müssen, wenn sie Service Learning anbieten.

Service Learning ist daher ein Vorhaben mit vielen Unbekannten. Damit es gelingt, müssen Sie zusammen mit den Studierenden und Kooperationspartnerinnen und -partnern gemeinsame Zielvorstellungen in eine strukturierte und steuerbare Form giessen.

Dazu dienen zwei Werkzeuge: Das iooi-Service-Learning richtet sich an die Dozierenden, um aus übergeordneten Veranstaltungszielen konkrete Durchführungsschritte abzuleiten. Das Social Canvas hingegen adressiert die Studierenden selbst. Das Projektmanagement-Tool hilft ihnen, Ressourcen, Fähigkeiten und Zielsetzungen zu organisieren.